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  • Patrick (Vogelfreund) E. schrieb am 03.10.2011:
    Helvetia könnte sich zu einem echten Klassiker für Vielspieler entwickeln. Auch sind meiner Meinung nach alle Möglichkeiten offen um das Spiel später noch zu erweitern.

    Jeder Spieler fängt mit einem kleinen Dorf mit 3 aktiven Gebäuden an. Desweiteren hat man eine Person in der Stadt, die auf ein neues Gebäude wartet um dieses zu besetzen. Eine weitere Person ist in der Schule und wartet darauf verheiraten zu werden oder die später ins Dorf einzuziehen und als Arbeitskraft zur dienen.

    Zu guter letzt hat man noch eine 6te Person, die bei der Startaufstellung schon in einem anderen Dorf geheiratet hat. Dies bedeutet für einen selber, das man dieses gebäude im fremden Dorf mit nutzen kann und für den Besitzer des Dorfes bedeutet es, das dieses Paar nun Kinder bekommen kann, die wichtig sind um neue Gebäude zu besetzten.

    Es gibt immer vieles im Auge zu halten. Welche Gebäude gibt es derzeit zu kaufen, was stehen mir als Baustoffe im eignenen und in den fremden Dörfern zur Verfügung. Welche Gebäude baue ich selber, welche lasse ich lieber andere bauen und nutze Sie durch eine Heirat? Verkaufe ich Waren auf den Markt oder verarbeite ich Sie weiter um bessere Waren zu bekommen?

    Interessant ist auch der Weckmechanismus. Wenn eine Person eine Ware produziert hat ist sie müde und legt sich schlafen. Dafür kann man nun als Aktion den Nachtwächter nutzen, der ALLE Personen in einem Viertel des Dorfes aufweckt. Alle heißt natürlich auch, das die eingeheirateten fremden Spieler im eigenen Dorf auch aufgeweckt werden und damit neue Rohstoffe bekommen.

    Wir haben auch einige Runden mit 2 Personen gespielt, mit einem virtuellen dritten Dorf. Auch zu Zeit lässt sich das Spiel flüssig spielen. Bei einer Spieldauer von ca. 60 Minuten kann man auch schnell mal eine zweite Runde spielen :-)

    Die Spielplättchen sind wunderbar illustriert, das kommt hier auf dem Bild der SO leider überhaupt nicht rüber. Ich bin sicher, das wir Helvetia noch oft spielen werden!
    Patrick (Vogelfreund) hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Boris H. schrieb am 01.10.2011:
    Mir hat die erste partie viel spaß gemacht, es ist sehr viel planung und weitsicht von nöten, was einem bei einer partie zu viert allerding schnell in die zeit haut, wenn man die möglichkeiten des gegners mit steuern will/muss. Allgemein hat uns das punktesystem nicht so ganz behagt. Einer bekommt 4 punkte, andere die nur einen zug später dran sind gehen dann leer aus! sowie das bei gleichstand die bonus marker (baumeister, hebamme etc.) dort verbleiben wo sie sind, selbst wenn sich zwei andere darum gestritten haben. Hier sehe ich noch einen kleinen "hausregel" bedarf oder eine überarbeitung von nöten. Aber alles in allem ein schönes spiel, ich werd es mir auch selber mal zulegen.
  • Andreas B. schrieb am 20.09.2011:
    Das fast fertige Spiel konnten wir bereits auf dem Herner Spielewahnsinn mit Matthias Cramer spielen. Zuletzt hatte er das Spiel in seiner Endgültigen Fassung, aber noch mit dem Prototypmaterial auf Mallora dabei. Das Spiel richtet sich vor allem an Vielspieler und besitzt auch einige neue innovative Ideen. So kann man sich bei den Mitspielern einheiraten und ihre Funktionen mitnutzen. Auch das Rohstoffverfahren ist hier gänzlich anders gelöst. Da es zwar eine Menge an Rohstoffen gibt, aber keine Rohstoffsteine benötigt werden. Ich habe meine Partien genossen und kann das Spiel auf jeden Fall nur wärmstens empfehlen.
    Hier unser Video:
    http://www.cliquenabend.de/videos/709000-Cliquenaben­d-Mallorca-2011-Helvetia.html­
    Andreas hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Martina G. schrieb am 03.10.2011:
    Ja, so war das im Mittelalter, viel Arbeit früh heiraten, meistens noch im Schulalter. Mit Liebe und romantik hat das leider wenig zu tun. Natürlich achten die Eltern darauf ihre Kinder gut zu verheiraten, damit sich der wohlstand mehrt. Nur das auch Männer direkt von der Schule aus verheiratet wurden ist mir neu. Auch Gentechnisch schienen sich die Menschen damals schon gut auszukennen, haben sie doch die Möglichkeit, sich auszusuchen, ob ein Mädchen oder ein Junge geboren werden soll.

    Das Schachteldesign ist mit der Schweizer Flagge eher schlicht gehalten, passt aber zum Thema. Wir spielen schließlich in einem Schweizer Bergdorf. Es lässt nicht unbedingt auf ein wunderschön und ansprechend gestaltetes, doch recht komplexes Spiel schliessen. Der Spielablauf erschliesst sich einem jedoch sehr schnell. Selbst wenn man nicht an der Reihe ist, wird es nicht langweilig, weil man den nächsten Zug überlegt, um dann enttäuscht zu sein, weil ein anderer ihn vor einem durchführt. Es kann jemand in die Familie einheiraten, Grund zur Freude gibt es, wenn ein anderer Spieler seine - und die angeheiraten Figuren mit dem Nachwächter aufweckt, sofern man in diese Familie eingeheiratet hat.

    Das Ärgernis über die Siegpunktverteilung kann ich nicht teilen. Das war in unserer Partie kein Thema. Es ist doch in vielen Spielen so, dass der erste, der eine bestimmte Aktion schafft mehr Punkte bekommt. Das spornt doch nur mehr an. Genauso, dass die Plättchen von Nachtwächter, Baumeister, Pfarrer und Hebamme einem zum Spielrundenende wieder weggenommen werden und bei Gleichstand bei einem bleiben finde ich sogar gerade gut. Man hat ja die Möglichkeit es zu verhindern, dass die Plättchen, welche Siegpunkte geben, wieder wegkommen, kann dann halt aber wiederum was anderes nicht machen. Ich finde das wertet das Spiel auf und macht es spannend.

    Neu und erstaunlich war für mich, das der Siegpunktezähler jede Runde immer nur auf die Zahl gestellt wird, die man in der entsprechenden Runde erreicht hat. Es wird also nicht Runde für Runde die Anzahl an Punkten vorgezogen, sondern man ist immer wieder aufs Neue angehalten Punkte zu machen. Sonst geht's halt wieder Rückwärts auf der Siegpunktleiste. Interessante Idee, wenn man auch anfangs denkt, dass man dann wohl nie die 20 Siegpunkte erreicht, die das Spielende herbeiführen. Aber es funktioniert tatsächlich und die erreichten Punkte lagen bei uns nicht weit auseinander. Typisch schweizerisch und auch eher ungewöhnlich ist, dass gegen den Uhrzeigersinn gespielt wird.

    Im späteren Spielverlauf wird es schon etwas anstrengend die Übersicht zu behalten, weil immer mehr Gehöfte ausliegen. Gutes Licht ist zu empfehlen.

    Wer ein bisschen Zeit mitbringt, dem öffnet sich ein schönes Spiel.

    Ich schwanke momentan noch zwischen 5 und 6 Punkten. Da ich es erst einmal gespielt habe möchte ich es erst nochmal austesten bevor ich die volle Punktzahl gebe.
    Martina hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Christoph H. schrieb am 07.11.2011:
    Über den Ablauf wurde schon genug gesagt, darum nur eine kurze Kritik. Es sieht so harmlos aus das kleine Bergdorf, aber es hat es fausdick hinter den Ohren. Wie im richtigen Leben ist es etwas schwer die "Verwandschaft" immer im Auge zu haben. Gössere Unterschiede (Farbe und Form) würden es etwas übersichtlicher machen. Und das 2 kleine Manko ist die etwas ungenaue Regel zur Vergabe der Bonusmarker. Der Rest überzeugt aber viele schöne ineinander greifende Mechanismen mit genügend taktischer Würze und schöne Ideen mit einem interessnten Wertungssystem. Mit etwas Patriotismus, trotz der kleinen Mankos eine 6.
    Christoph hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Sabine S. schrieb am 26.11.2011:
    Tja, die Schweizer! Bei denen geht es harmonisch, geruhsam und moralisch zu: es wir geheiratet - aber nur ins Nachbardorf und immer schön Mann und Frau! Dann erst werden Kinder gezeugt und geboren, sie gehen zur Schule und betreiben danach einen Handwerksbetrieb. Mal abgesehen von den Klischees ist Helvetia schwieriger in seinen strategischen Kniffen zu verstehen als die leichte Thematik vermuten läßt. Und auch wenn man es schon ein, zweimal gespielt hat, merkt man beim Versuch, es Neulingen zu erklären, wie komplx die Abläufe sind. Die Schachtel suggeriert ein gemütliches Familienspiel. Doch Achtung! Das kann zu Überforderungen führen. Für geübte Spieler hat Helvetia in meinen Augen aber ein großes Potential, es immer wieder noch einmal herauszuholen, um vielleicht diesmal mit einer anderen Strategie besser zum Sieg zu kommen. Erst bauen oder erst Kinder zeugen? Produkte liefern oder Siegpunktbauten präferieren? Viel Freude dabei!
    Sabine hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Eckhard F. schrieb am 03.01.2012:
    Grüezi in den Schweizer Bergen. Ein kleines Bergdorf will wachsen und steht dabei im Wettbewerb mit bis zu drei anderen Dörfern. Und wessen Dorfchef es gelingt, durch Handel, Anbauten, zusätzliche Dorfbewohner oder neue Produkte 20 Punkte zu erzielen, ist der Sieger.
    Die Rede ist von Helvetia von Matthias Cramer, das bei Kosmos erschienen ist. Spielbar ist es für zwei bis vier Personen, die Spielzeit wird mit 60 bis 90 Minuten angegeben.
    Jeder Spieler erhält eine Karte, die sein Dorf darstellt. Zu Spielbeginn kann er es um drei Anbauten erweitern. Dort, in der Dorfmitte und auf dem Spielplan (in der Schule) kann er seine Arbeiter, es sind Männer und Frauen, platzieren, damit sie die, auf den Anbaukarten angegebenen Rohstoffe produzieren. Zusätzlich erhält jeder Spieler sechs Münzen und einige Markersteine.
    Jeder Spieler kann durch den Einsatz von Münzen die Hilfe des Baumeisters, des Fährmanns, des Pfarrers, des Nachtwächters und der Hebamme in Anspruch nehmen. Pro eingesetzter Münze kann er die Dienste der Helfer einmal in Anspruch nehmen. Der Baumeister ist für die Dorferweiterungen zuständig. Mit Hilfe des Fährmanns können Güter auf den Markt gebracht werden, der Nachtwächter erweckt die müden Arbeiter, da diese nach einem Einsatz sich zur Ruhe legen, der Pastor verheiratet Männer und Frauen, auch mit Figuren aus anderen Dörfern und die Hebamme hilft, Kinder auf die Welt zu bringen, sprich zusätzliche Arbeiter zu bekommen. Nur wenn man den Baumeister bemüht, kann man durch den Einsatz von Münzen Rohstoffe auch kaufen.
    Einmal hergestellte Waren werden sofort verbraucht und können nicht eingelagert werden. Da sich die Schweizer entwickeln, müssen für die hochwertigen Produkte zuvor mehrere Güter hergestellt werden. Dafür kann man auch seine Arbeiter aus den anderen Dörfern einsetzen.
    Wer zuerst eine Produktkette (z.B. Erz, Eisen Kuhglocke) fertiggestellt hat, erhält dafür ein Kärtchen mit Siegpunkten. Die gibt es auch für denjenigen, der als Erster ein hochwertiges Produkt geliefert hat. Siegpunkte gibt es für einige Anbauten, in denen aber nicht produziert werden kann. Außerdem erhält man Punkte, wenn man sein Ursprungsdorf umbaut hat und alle Anbauten mit Arbeitern besetzt hat. Auch wer die Mehrheit seiner Münzen auf einen der fünf Dienstleister gesetzt hat, erhält ein Kärtchen mit einem Siegpunkt. So kann es sein, dass ein Spieler in einer Runde auch einmal Punkte verliert.
    Eine Runde endet, wenn nur noch ein Spieler Münzen zur Verfügung hat. Derjenige der dann noch Münzen hat, wird Startspieler in der nächsten Runde, erhält die entsprechende Karte und damit einen Siegpunkt. Es gibt also keine konsequente Reihenfolge beim Startspieler. Das Spiel endet nicht nach einer bestimmten Rundenzahl, sondern wenn ein Spieler 20 Punkte oder mehr erreicht hat. Bei Punktgleichheit entscheidet die Zahl der wachen Arbeiter. Ist auch die identisch, gibt es zwei Sieger.
    Das war jetzt viel über den Spielablauf, ist aber wichtig, um Helvetia einschätzen zu können. Es gibt keine Würfel oder Ereigniskarten. Lediglich die Reihenfolge, in der die Anbauten auftauchen, hat etwas mit Glück zu tun. Den Rest bestimmen die Spieler durch ihr taktisches und strategisches Handeln. Man kann Helvetia getrost als ein Workerplacement-Spiel bezeichnen. Es gibt einige nette neue Elemente, wie die Funktion der Hebamme. Die Tatsache, dass Rohstoffe nicht gebunkert werden können, macht die jeweilige Taktik für die Mitspieler nicht so leicht durchschaubar.
    Positiv sind die stabilen Kärtchen und die Figuren aus Holz. Die Grafik ist ansprechend.
    Einen Abzug gibt es, weil durch die Spielfiguren auf den Anbauten insbesondere in den Dörfern der Mitspieler nicht mehr erkennbar ist, was dort produziert wird.
    In der Anleitung hätte ich mir ein Beispiel für eine Spielrunde gewünscht, das hätte für mehr Klarheit gesorgt.
    Insgesamt zähle ich Helvetia zu den sehr gelungenen Spielen, die von Mitspielern ständiges Taktieren verlangen. Die Spielidee ist überzeugend und die Mechanismen greifen. Spätestens nach der zweiten Runde sind die Abläufe klar und die Spieler suchen neue Wege, um zum Erfolg zu kommen.
    Ab 12 Jahren sollten Kinder das Spiel gut spielen können. Die Einschätzung, ob es sich um ein Spiel für Gelegenheits- oder Vielspieler handelt, fällt mir schwer. Ich denke es eignet sich aber auch für Gelegenheitsspieler.
    Aus meiner Sicht gibt es beim Spielspaß ein dickes Plus.
    Allemal mehr als nur ein Tipp. Helvetia ist ein wirklich gutes Spiel.
    Eckhard hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
    • Marvin W., Bjoern E. und 5 weitere mögen das.
    • Einloggen zum mitmachen!
    • Mahmut D.
      Mahmut D.: Tolle Rezi! - Eins, zwei Absätze wären schön fürs Auge beim lesen ;-)
      03.01.2012-14:22:47
    • Sophia B.
      Sophia B.: Gute Rezi! Bisher hatte ich noch keine große Lust, das Spiel auszuprobieren oder eine Ahnung, worum es dabei geht. Nun will ich es unbedingt man anspielen.
      03.01.2012-15:59:33
  • Holger K. schrieb am 26.11.2011:
    Ein rotes Schachtelcover mit weißem Kreuz, da muss man unweigerlich an die Schweiz denken. Und mit diesem Gedanken liegt man bei der Kosmos-Neuheit Helvetia auch gar nicht so weit daneben. Nicht nur dass Helvetia eine neulateinische Bezeichnung für die Schweiz ist bzw. für eine Frauenfigur, welche die Schweiz versinnbildlicht, es geht auch thematisch um die Schweiz. Genauer gesagt um bis zu vier Dörfer der Schweiz Anfang des 19. Jahrhunderts. Die napoleonische Besatzung ist überstanden aber nicht spurlos an Dörfern und Menschen vorübergegangen. Es gilt die Dorfgemeinschaften zu Wohlstand zu führen und obwohl alle das gleiche Ziel verfolgen und durch Vermählungen voneinander profitieren herrscht doch auch Konkurrenzkampf. Jedes Dorf möchte am Ende am besten dastehen.

    Jeder Spieler verfügt zu Beginn über ein Dorfzentrum und legt daran angrenzend seine drei ersten (Start-)Gebäude an. Diese können entweder von den Spielern reihum gewählt oder, was für die ersten Partien zu empfehlen ist, gemäß einer Vorgabe verteilt werden. Von den Aktionsscheiben wird je eine in das Dorfzentrum des linken und des rechten Nachbarn gelegt. Diese Scheiben dienen dort als Mitgift für die ersten dorfübergreifenden Hochzeiten und erweitern dann die Aktionsmöglichkeiten des jeweiligen Spielers.

    Und wo geheiratet wird, da muss man auch zwischen Männlein und Weiblein unterscheiden. Zumindest Anfang des 19. Jahrhunderts, denn erst seit 2005 ist man in dieser Beziehung in der Schweiz etwas "offener". Die Spielfiguren unterschieden sich also, wenn auch nicht ganz so offensichtlich wie es für den Spielfluss wünschenswert wäre, in weibliche und männliche Dorfbewohner. Je acht hat jeder insgesamt für das Spiel zur Verfügung und im Rahmen der Spielvorbereitung werden von jedem Spieler die ersten drei Pärchen platziert.
    Das erste Pärchen landet in zwei verschiedenen Gebäuden des eigenen Dorfes um diese später nutzen zu können. Vom zweiten Pärchen wird eine Figur auf dem dritten Dorfgebäude und eine Figur in der Schule platziert und vom dritten Pärchen wird ein Dorfbewohner in das linke Nachbardorf verheiratet, also auf ein Gebäude im Nachbardorf zu einer Mitspieler-Figur des "passenden" Geschlechts gestellt. Damit erschließt man sich auch gleich das erste Nachbargebäude. Der letzte übrigbehaltene Dorfbewohner landet zunächst im Dorfzentrum und wartet dort auf eine Aufgabe um den Wohlstand des Dorfes zu mehren.

    Damit man im Spiel Helvetia erfolgreich ist, gilt es am Ende mehr Siegpunkte als die Mitspieler erreicht zu haben, und dieses Spielende ist mit Ablauf der Runde erreicht, in der mindestens ein Spieler mindestens 20 Siegpunkte erreicht hat.
    Doch der Weg dorthin führt über einige Spielrunden, in denen jeder Mitspieler seine Anfangs vier Aktionsscheiben auf den fünf vorhandenen Persönlichkeiten einsetzen kann, um deren Aktionsmöglichkeit möglichst punkteträchtig zu nutzen.

    Der Baumeister ermöglicht den Bau weiterer Gebäude im eigenen Dorf, von denen während des Spiels von Runde zu Runde weitere verfügbar werden. Während die ersten Gebäude in erster Linie dazu dienen einfache Güter zu produzieren, erlauben spätere Gebäude die Herstellung komplexerer Güter im Rahmen einer Produktionskette oder bringen sogar unmittelbar Siegpunkte.
    Um ein Gebäude zu bauen müssen die benötigten Rohstoffe hergestellt werden, die in der linken Ecke des Gebäudeplättchens aufgeführt sind. Wird beispielsweise ein Holz benötigt, so muss man um dieses herzustellen ein eigenes Dorfmitglied in einem entsprechenden Gebäude stehen haben. Dieses Gebäude muss sich nicht zwingend im eigenen Dorf befinden, denn durch Heirat kann man auch die Gebäude in Nachbardörfern nutzen.
    Wurde ein Gebäude genutzt, ist der Bewohner dieses Gebäudes zunächst erschöpft, wird auf die Seite gelegt und kann vorerst nicht weiter produzieren.
    Hat man für das gewünschte Gebäude nicht alle Rohstoffe zur Verfügung, kann man zumindest einfache Güter (Holz, Ziegel und Stein) durch die Abgabe je einer zusätzlichen Aktionsscheibe ersetzen. Auch wer mehr als ein Gebäude errichten will muss pro weiterem Gebäude je mindestens eine Aktionsscheibe beim Baumeister einsetzen.
    Der Gebäudebau bringt auch die Möglichkeit zu Sonderpunkten mit sich. Die ersten beiden Spieler die ihr Dorfzentrum komplett mit Gebäuden umgeben haben erhalten Plättchen mit vier bzw. zwei Sondersiegpunkten.

    Doch nicht alle Güter werden für den Gebäudebau benötigt. Mit dem Fuhrmann kann man pro Aktionsscheibe je ein Gut an den Markt liefern und im entsprechenden Warenfeld einen Marker in der eigenen Spielerfarbe ablegen. Dieser ist einen Siegpunkt wert und oftmals Grundlage für Sondersiegpunkte. Zum einen erhält derjenige, der ein komplexes Gut zum ersten Mal an den Markt liefert je nach Komplexität des Gutes einen oder zwei Siegpunkte und zum anderen winken demjenigen Plättchen mit Sondersiegpunkten, der bestimmte Warengruppen als erste komplett abliefern konnte.
    Für Güter gibt es keine Spielsteine und die werden auch nicht benötigt. Jedes Gut wird unmittelbar nach seiner Produktion entweder verbaut, geliefert oder weiterverarbeitet. Um beispielsweise Fleisch herzustellen benötigt man zunächst ein Gebäude das Getreide produziert. Dieses Getreide wird dann sofort an ein Gebäude geliefert, das damit eine Kuh heranfüttert, die ihrerseits sofort wieder an ein Gebäude geliefert wird, dass die Kuh zu Fleisch weiter verarbeitet. Dieses Fleisch wird ebenfalls sofort verarbeitet, also z.B. an den Markt geliefert. Bei allen Gebäuden ist natürlich ein einsatzbereiter Dorfbewohner erforderlich, der dabei erschöpft wird.

    Irgendwann ist auch der letzte Dorfbewohner erschöpft und spätestens dann wird der Nachtwächter interessant. Pro Aktionsscheibe "weckt" er alle Dorfbewohner (und auch deren Ehepartner, also Dorfbewohner der Mitspieler) in einem Viertel des Dorfes auf, so dass diese wieder einsatzbereit sind und produzieren können. Man sollte also darauf achten seine Gebäude zumindest am Anfang so zu gruppieren, dass man möglichst viele Dorfbewohner mit einer Aktionsscheibe einsatzbereit machen kann.

    Der Pfarrer wird für Eheschließungen benötigt. Dorfbewohner in der Dorfmitte oder aus der Schule können mit einem freien passenden Partner in irgendeinem Nachbardorf verheiratet werden. Hochzeiten haben mehrere Vorteile. Anfangs, solange noch Aktionsscheiben in der Dorfmitte vorhanden sind, erhält derjenige, der einheiratet eine Aktionsscheibe als Mitgift. Zunächst, wenn möglich, in der eigenen Farbe, ggf. aber auch in der Farbe eines Mitspielers. Eigene Aktionsscheiben können ab sofort für Aktionen verwendet werden, fremde Aktionsscheiben werden als Mitgift in die eigene Dorfmitte gelegt.
    Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man das Gebäude seines Ehepartners nutzen kann. Man muss also nicht alle Gebäude selbst errichten, ist allerdings darauf angewiesen, dass der Dorfbesitzer erschöpfte Spielfiguren mit der Nachwächteraktion wieder einsatzbereit macht.

    Als letzte Aktionsmöglichkeit gibt es schließlich noch die Hebamme. Wer Ehepaare in seinem Dorf beherbergt, der kann pro Aktionsscheibe bei der Hebamme bei einem Paar für Kindersegen sorgen. Hierzu stellt man eine männliche oder weibliche Spielfigur seitlich zu den "Eltern". Am Rundenende werden diese Kinder in die Schule geschickt um am Ende der darauf folgenden Runde erwachsen und einsatzbereit ins Dorf zurück zu kehren, sofern nicht schon während der Schulzeit ein Ehepartner gefunden wurde.

    Reihum führen die Spieler mit jeweils mindestens einer Aktionsscheibe die Aktion einer Persönlichkeit so lange aus, bis nur noch ein einziger Spieler Aktionsscheiben übrig hat. Dieser Spieler kann seine übrigen Aktionsscheiben in der laufenden Runde zwar nicht mehr einsetzen, erhält aber den Startspielerstein für die nächste Runde, der zusätzlich auch einen Siegpunkt wert ist.
    Endet eine Runde erhalten diejenigen Spieler die Plättchen der Persönlichkeiten, welche die meisten Aktionsscheiben bei der entsprechenden Persönlichkeit eingesetzt haben. Bei Gleichständen bleibt das Plättchen wo es ist. Diese Personenplättchen zählen zum einen je einen Siegpunkt und ermöglichen in der folgenden Runde nach einem regulären Spielzug eine einmalige Sonderaktion dieser Persönlichkeit. Wer also beispielsweise das Hebammenplättchen besitzt, der kann nach einer ganz normalen Aktion die mit Aktionsscheiben "bezahlt" wurde einmal die Hebamme bei einem Pärchen seines Dorfes nutzen.

    Anschließend wandern alle Spielfiguren in der Schule in die Dorfmitte es jeweiligen Spielers und alle Kinder werden in die Schule gesetzt. Zu guter Letzt werden noch die Siegpunkte der Spieler ermittelt und auf der Siegpunktleiste angepasst. Sollte dabei ein Spieler die 20-Punkte-Grenze erreichen endet das Spiel. Gewonnen hat, wer die meisten Punkte erreicht hat.

    Helvetia überrascht in mehrfacher Hinsicht. Es gehört nicht wie die Mehrzahl der Kosmos-Spiele zu den klassischen Familienspielen sondern ist ein knackiges Workerplacement-Spiel mit komplexen Zusammenhängen und verlangt seinen Mitspielern vielfältige Entscheidungen ab. Soll das Dorf erweitert werden um weitere Güter produzieren zu können oder kann man mit weniger Aufwand durch Heirat an die gleichen Güter gelangen und die gesparten Ressourcen punkteträchtig an den Markt liefern? Andererseits bietet man so seinem Mitspieler die Möglichkeit Nachwuchs zu haben. Wo bietet sich die Gelegenheit Bonuspunkte zu kassieren, wie platziere ich meine Gebäude am besten um den Nachtwächter am effektivsten einsetzen zu können usw.

    Die eigenen Aktionsscheiben als Mitgift zu bekommen ist in jedem Fall lukrativ, je eher im Spiel, desto besser! Die Mitspieler müssen dabei ebenfalls im Auge behalten werden. Wie viele Punkte hat die Konkurrenz wohl am Ende der Runde? Haben sich neue Heiratsmöglichkeiten ergeben? Wird in der Nachbarschaft bald der Nachtwächter aktiv und man sollte dort schnell noch eine Ressource produzieren?

    Erschwerend kommt hinzu, dass die Spielregel an einigen Stellen verwirrend ist und gemäß der Schweizer Tradition eigentlich gegen den Uhrzeigersinn gespielt wird. Doch letzteres ist kein Zwang und ersteres nur am Anfang problematisch, so dass abgesehen von den relativ schwer zu unterscheidenden Geschlechtern ein anspruchsvolles und kurzweiliges Spielerlebnis auf die Mitspieler wartet. In den "richtigen" Runden werden die Aktionen der Mitspieler auch öfter Mal "locker" kommentiert, vor allem wenn heiratswütige oder nachwuchsorientierte Mitspieler mit von der Partie sind, und das sorgt dann für zusätzlichen Spielspaß.

    Helvetia ist ein meinen Augen eine der absolut empfehlenswerten Neuheiten des Essen-Jahrganges 2011.
    Holger hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Anja G. schrieb am 26.10.2011:
    Ein sehr schönes Spiel welches sich aber eher für Viel-Spieler handelt.
    Am besten denkt man in einem Zug schon um 5 Ecken was man in den nächsten Zügen tut. Doch Achtung achtet man nicht drauf wer Startspieler wird verändert sich wieder alles und was man sich so schön zurecht gesponnen hat klappt nicht mehr. Was mal was anderes ist aber auch sehr verwirrend sein kann ist dass dieses Spiel gegen den Uhrzeiger gespielt wird. Im allen ein wunderschönes Spiel.
    Anja hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Manu U. schrieb am 11.11.2011:
    Kein Familienspiel aber ein wunderbars Vielspielerspiel mit einem wunderschönen Mechanismus (das einheiraten) was das Spiel auf jedenfall zu einer Perle macht.

    Nur die Spielfiguren sind sehr schlecht zum Unterscheiden daher einen Punkt abzug
  • Torsten F. schrieb am 23.01.2016:

    1. Einstiegslevel: 10/10
    2. Maximale Spieldauer: 90 Min.
    3. Verarbeitung des Themas: 80%
    4. Variabler Spielablauf: 70%
    5. Glück/Taktik/Interaktion: 20/50/30
    6. Grafik + Spielmaterial: 50%
    7. Spielspaß/Wiederspielreiz: 20%

    Wenn während einer Spielrunde in meinem Kopf mehr Nebel herrscht als auf dem Matterhorn, dann kann ich das Spiel nicht gut heißen. Schon allein das Thema finde ich uninteressant. Die Grafik ist vielleicht noch Durchschnitt. Aber ich habe das ganze lange Spiel nicht das Gefühl gehabt, irgendetwas voranzubringen. So konnte ich mich in dem Spiel mit nichts identifizieren und war froh, als es zu Ende war. Ich bin zwar bereit, dem Spiel noch eine zweite Chance zu geben, aber bis dahin bleibe ich bei meiner Meinung. Meines Erachtens reine Zeitverschwendung.
    Torsten hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Eleonore O. schrieb am 06.12.2011:
    Wir haben Helvetia zu viert gespielt und zwar ohne die Personenkarten, da alle meinten, es wäre so unübersichtlich. Nun gut, es war etwas schwierig zu sehen, welche Gebäudeplättchen der Spieler schräg gegenüber hatte, aber die Männlein und Weiblein ließen sich unterscheiden. Wichtig bei diesem Spiel ist es, sich die Produktionsketten zu merken und darauf hinzuarbeiten. Zudem ist jeder verloren, der nicht jede Runde Kinder produziert, seine Gebäude bemannt und bei anderen einheiratet. Wir haben nur bei Gebäuden eingeheiratet, die wir nicht hatten -- dies ist ein Fehler.
    Es ist ein sehr schönes Strategiespiel mit einem neuen Thema und einem ungewöhnlichen Mechanismus.
    Eleonore hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Christian D. schrieb am 17.10.2011:
    Mal ein anderes Thema für ein Spiel. Da es hier schon ausführlich beschrieben ist, beschränkte ich mich auf die Kritik: Helvetia macht viel Spaß, allerdings ist es etwas unübersichtlich, was die Farben angeht und auch die Symbole sind nicht immer bei allen Spielern gut erkennbar. Da beugt man sich doch häufiger über den Tisch.
    Christian hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Jörn F. schrieb am 05.11.2011:
    Reinhard hat das Spiel schon gut beschrieben und es ist definitiv ein Vielspielerspiel!Leider ist das Ganze ein bisschen unübersichtlich, was Figuren und Überschaubarkeit der Pläne angeht, aber es ist ein gutes Worker Placementspiel in der Tradition von Stone Age und Agricola! Hat man Grübler am Werk kann es sich sehr hinziehen da man nie weiß ob man alle Variationen wirklich optimal ausschöpft!
    Die Unübersichtlichkeit lässt es für mich bei 4 Punktem stehen!
    Jörn hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)
  • Christian T. schrieb am 28.03.2014:
    endlich wieder ein knackiges Strategiespiel von Kosmos und dann auch noch ein gutes!
    Christian hat Helvetia klassifiziert. (ansehen)

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