Dice Hospital ist ein Worker Placement-Spiel, das für 1 bis 4 Spieler ab 10 Jahren empfohlen wird. Die Altersempfehlung ist okay, aber es ist definitiv kein Kinderspiel, sondern zielt eher auf eine erwachsene Zielgruppe ab. Kinder finden das Thema einfach nicht so spannend.
Was die Teilnehmerzahl angeht, so finde ich es allein und zu zweit gut, zu dritt spiele ich es auch noch, zu viert habe ich es bisher immer eher nervig gefunden. Optimal finde ich zwei Spieler, wobei, je nachdem, welche Spielevorlieben man hat, auch drei Spieler optimal sein können. Bei drei Spielern kann es in einer entsprechenden Runde eher in Richtung Ärgerspiel ausschlagen. Generell würde ich sagen, dass mit steigender Spieleranzahl mehr schief gehen kann. Mit wenigen Spielern schlägt das Spiel also eher in Richtung eines Wohlfühlspiels, bei mehr Spielern eher in Richtung eines Ärgerspiels aus.
Worum geht es?
Zunächst ganz wichtig: Auch wenn Würfel im Namen eine prominente Rolle spielen, so stellen sie hier kein bedeutendes Zufallselement dar! Würfel werden aus einem Beutel gezogen und geworfen, aber die Ergebnisse in Farbe und Augenzahl der Würfel stellen dann die ´Aufgaben´ (in Form von gefüllten Krankenwagen) für die Spieler dar, aus welchen sie reihum aussuchen dürfen, wobei derjenige, der in einer Runde den harmlosesten Krankenwagen gewählt hat, in der nächsten Runde ganz zuletzt wählt, so dass sich dabei viele der Zufallselemente über die Runden ausgleichen bzw. taktisch genutzt werden können.
Aufgabe der Spieler ist es, möglichst viele Patienten, die im eigenen Krankenhaus ankommen, zu heilen oder wenigstens nicht sterben zu lassen. Der Zustand eines Patienten wird durch die Augenzahl des Würfels, der diesen Patienten darstellt, ausgedrückt. Bei einer 1 führt jede Verschlechterung des Zustandes zum Tod des Patienten, jede Verbesserung über eine 6 hinaus führt zur Heilung und damit Entlassung des Patienten.
Einschränkende Randbedingungen für die Behandlung und Heilung der Patienten stellt erst einmal der verfügbare Platz dar, wobei Todesfälle aufgrund von Platzmangel erst im späteren Spielverlauf, und dann meist auch nur, wenn etwas schief gegangen ist, vorkommen. Wichtiger ist das verfügbare Personal und die verfügbaren Behandlungsräume. Anfangs verfügt jeder Spieler über sechs Räume, von denen drei nur die Behandlung von Würfeln jeweils einer bestimmten Farbe (grün, rot, gelb) erlauben, die anderen drei nur die Behandlung von Würfeln mit einer bestimmten Augenzahl (1-2, 3-4 oder 5-6). Das anfängliche Personal kann jeweils nur einen Patienten behandeln und hat keine besonderen Fähigkeiten. In jeder Runde können die Spieler jedoch eine Verbesserung - entweder in Form von Räumlichkeiten oder Personal - für ihr Krankenhaus auswählen, wobei immer nur ein begrenzter Pool zur Verfügung steht, der zufällig durch das Ziehen von Kärtchen/Plättchen in jeder Runde aufgefüllt wird.
Was die Heilung/Entlassung von Patienten angeht, so gibt es mehr Punkte, wenn man es schafft, viele in einer Runde zu entlassen, wobei dieser Effekt aber nicht extrem ist.
Das Spiel hört sich komplizierter an, als es ist. Im richtigen Spiel haben fast alle Spieler innerhalb einer Runde verinnerlicht.
Kernaufgabe ist es, das eigene Personal und die Behandlungsräume optimal zu managen, wobei einem da bei der Auswahl in jeder Runde die anderen Spieler einen Strich durch die Rechnung machen können.
Ich würde das Spiel im unteren Kennerspielbereich einsortieren und finde es äußerst vergnüglich. Es belohnt durchaus taktischen Durchblick und Können, ist aber gleichzeitig noch angemessen einfach zu lernen.
Das Material ist solide, recht haltbar und schön gestaltet.
Fazit:
Ich spiele das Spiel momentan ausgesprochen gerne. Wer sich im nicht allzu komplexen Bereich taktischer Spiele wohlfühlt und einen kleinen Glücksfaktor mag, der nur selten spielentscheidend ist, dem kann ich das Spiel unbedingt empfehlen.
Irene hat Dice Hospital (de) klassifiziert.
(ansehen)