Und hier noch ein Spiel aus der Alhambra-Reihe. Die „Gärten“ haben sich allerdings vom Originalspiel schon weiter entfernt als die anderen Spiele dieser „Reihe“.
Deshalb gibt es hier von mir eine vollständige Rezension.
Statt eine Alhambra aufzubauen geht es in diesem Spiel darum eine Gartenanlage (mit Gebäuden) zu bepflanzen und zwar mit Bäumen. Jedesmal wenn ein Gebäude vollständig von Bäumen umgeben ist, gibt es eine Wertung und (wenn wunderts) wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.
Das Spielmaterial ist wie bei allen Spielen dieser Reihe optisch ansprechend (aber natürlich fühlt sich ein Plättchen aus Pappe auch an wie Pappe).
Wenn man die Spielschachtel aufmacht findet man folgendes:
1 Spielplan: dieser zeigt die Gartenanlage mit einer umlaufenden Mauer, der Zählleiste.
Dann gibt es vier Türme (für jeden Spieler einen) für die Markierung der Siegpunkte auf der Zählleiste.
Dann die 49 quadratischen Gebäudesteine, die auf einer Seite das Fundament eines Gebäudes und einen Wert zwischen 1 und 5 zeigen und auf der anderen Seite das fertiggestellte Gebäude.
Und schließlich noch die 36 achteckigen Gartensteine, die zeigen jeweils die 4 verschiedenen Baumarten. Zitronenbäume (Gelb), Orangenbäume (Orange), Palmen (Grün) und Lavendelbäumchen (Lila). Dies sind dann auch die Spielerfarben. Es gibt auf den Plättchen zwischen 1 und 6 Bäume pro Baumart (also zwischen 4 und 24 Bäumen). Die Steine haben vier kurze und vier lange Seiten und an jeder langen Seite befindet sich eine andere Baumart.
Und nun zum Spielablauf:
Zu Beginn werden die quadratischen Gebäudesteine mit der Zahlenseite nach oben beliebig auf den entsprechenden (quadratischen) Feldern des Spielplans verteilt. Wir haben nun den „nackten“ Garten mit Gebäudefundamenten, aber ohne Bäume, vor uns.
Jeder Spieler (2 – 4) wählt eine Farbe und stellt den passenden Turm auf Feld 0 der Zählleiste.
Die Gartensteine werden mit der Rückseite nach oben gemischt und jeder Spieler nimmt einen davon auf die Hand.
Jeder Spielzug läuft nun so ab: der Gartenstein auf der Hand wird auf das Spielfeld gelegt (für den allerersten gilt: nur in die Mitte, nicht auf Randfelder), so dass er an einen bereits liegenden Gartenstein angrenzt und der Spieler zieht einen neuen Gartenstein.
Sehr viel simpler geht es eigentlich nicht mehr.
Aber … sobald ein Gebäude von allen Seiten von Bäumen umringt ist, wird gewertet, und zwar folgendermaßen:
Zuerst wird festgestellt welche Baumart die Mehrheit rund um das Gebäude stellt, denn nur dieser Spieler erhält Punkte. Gezählt werden alle Bäume auf allen Gartensteinen rund um das Gebäude. Sollte mehr als ein Spieler die höchste Anzahl an Bäumen haben, fallen diese aus der Wertung und der Spieler mit der nächsthöheren Anzahl an Bäumen erhält die Punkte. Sollten alle vier Spieler oder zweimal zwei Spieler die gleiche Anzahl Bäume haben, erhält niemand Punkte. Selbst ein Spieler, der keinen Baum am Gebäude hat, kann Punkte gewinnen, wenn sich alle anderen Spieler auspatten.
Und wieviel Punkte erhält man dann? Das hängt von der Anzahl der Baumarten rund um das Gebäude ab und dem Wert des Gebäudes. Diese beiden Werte werden multipliziert und ergeben den Gesamtwert der errungenen Punkte bei dieser Gebäudewertung. Wenn weniger als vier Spieler am Spiel teilnehmen, kann es passieren, dass eine Baumart gewinnt, die keinem Spieler gehört. Dann verfallen die Punkte.
Nach der Wertung wird das Gebäude herum gedreht. Wurden alle Gebäude gewertet, ist das Spiel zu Ende.
In der Anfangsphase des Spiels ist es noch recht einfach, die Gartensteine so zu platzieren, dass man selbst die Wertung gewinnt, aber je voller das Spielfeld wird, desto schwieriger werden die Entscheidungen.
Wir haben das Spiel zwar bisher nur zu zweit gespielt, aber ich kann mir gut vorstellen, wie eng es mit mehr Spielern wird.
Was mir garnicht gefallen hat, war das Gefummel mit den Gartensteinen und den Gebäuden, wenn diese nach der Wertung umgedreht werden. Jedesmal mussten wir die gelegten Plättchen wieder ordentlich auf dem Spielfeld platzieren.
Alles in allem ein weiteres nettes kleines Spiel, das an Alhambra angehängt wurde. Es wurde davor bereits unter dem Namen "Carat" bei Queen Games vertrieben (aber nichts das einem vor Staunen den Mund offenstehen lässt).
Beatrix hat Die Gärten der Alhambra klassifiziert.
(ansehen)