Werdet zum größten Strom-Magnaten in Nordamerika oder Europa, indem ihr die effizientesten Kraftwerke betreibt und die meisten Städte mit Strom versorgt.
Funkenschlag deluxe ist ein reinrassiges Wirtschaftsspiel. Mit ihrem Geld kaufen die Spieler Kraftwerke, die zum Betrieb benötigten Rohstoffe und Generatoren, mit denen sie Städte an ihr Stromnetz anschließen. Durch das Betreiben dieser Generatoren generiert man wieder Geld, um bessere Kraftwerke zu kaufen und mehr Städte mit Generatoren zu verbinden. Wer am Ende des Spiels die meisten Städte mit Strom versorgen kann, ist Sieger des Spiels.
Zunächst entscheiden sich die Spieler für eine Spielplanseite (Nordamerika oder Europa). Die Spielunterschiede der beiden Kontinente sind marginal und somit ist es eher eine Geschmacksfrage, welche Seite man bevorzugt. Die Kontinente sind in 7 Regionen unterteilt. Abhängig von der Spielerzahl wählt man 3 bis 5 zusammenhängende Regionen aus, in denen das Spiel stattfinden soll.
Jeder Spieler erhält zu Spielbeginn noch 50 Elektro (Geld) und 20 Generatoren in Spielerfarbe.
Auf dem Spielplan werden Kraftwerke ausgelegt. Dies geschieht nach einem cleveren System, das eine gewisse Zufälligkeit gewährleistet und trotzdem garantiert, dass jede Runde bessere Kraftwerke ins Spiel kommen.
Die Kraftwerke unterscheiden sich unter anderem in der Art des benötigen Rohstoffs (Kohle, Erdgas, Öl und Uran). Nur die Ökokraftwerke benötigen keinen Rohstoff zum Betrieb.
Die Rohstoffe werden ebenfalls auf dem Spielplan nach einem bestimmten System aus- und nachgelegt. Liegen viele Rohstoffe in der Auslage sind sie günstig, doch werden sie weggekauft steigen langsam aber sicher die Preise an.
Das Spiel gliedert sich jede Runde in 5 Phasen.
In der ersten Phase wird nur die Spielerreihenfolge festgelegt. Der Spieler, der die meisten Städte mit Generatoren angeschlossen hat, kommt auf Pos.1 usw.
In der zweiten Phase kann jeder Spieler maximal ein Kraftwerk ersteigern. Immer wenn eines versteigert wurde, wird ein neues Kraftwerk vom Nachziehstapel aufgedeckt.
Die Kraftwerkskarten zeigen drei Dinge an. Die Zahl in den oberen Ecken gibt den Mindestgebotspreis für die Versteigerung vor. Unten links ist angegeben, welchen Rohstoff und wie viele davon benötigt werden, um das Kraftwerk eine Runde lang zu betreiben. Unten rechts ist noch angegeben, wie viele Generatoren (Städte) man mit Strom versorgen kann.
Maximal drei Kraftwerke darf jeder Spieler besitzen. Kauft man ein weiteres, muss ein altes weichen und auf den Ablagestapel geworfen werden. Da aber im Verlauf des Spiels die Kraftwerke immer besser werden, gibt man gerne ein schlechteres wieder aus der Hand.
In der dritten Phase kaufen die Spieler Rohstoffe vom Rohstoffmarkt. Diese Phase wird in umgekehrter Reihenfolge gespielt. Das heißt der letztplatzierte Spieler kauft zuerst. Das ist bei diesem Spiel ein echter Vorteil, da die Rohstoffe immer teurer werden, je weniger vorhanden sind. Man darf so viele Rohstoffe kaufen, wie die Kraftwerke lagern können. Jedes Kraftwerk kann die doppelte Menge der angegebenen Rohstoffsymbole lagern. Daraus ergibt sich, dass man sein Kraftwerk höchstens zwei Runden lang Strom erzeugen lassen kann, bevor man neue Rohstoffe kaufen muss.
Auch die vierte Phase wird in umgekehrter Reihenfolge gespielt. Hier dürfen die Spieler Generatoren in den Städten auf dem Spielplan platzieren, vorausgesetzt das Geld geht nicht aus. Denn jede Stadt hat Anschlusskosten und auch die Wege zwischen den Städten wollen bezahlt werden. Den ersten Generator darf man in eine beliebige Stadt setzen. Ab dann muss man davon ausgehend sich immer weiter ausbreiten. Zunächst darf auch nur jeweils ein Spieler in jeder Stadt vertreten sein. Im späteren Verlauf des Spiels werden Stufen erreicht, die es erlauben, dass ein zweiter bzw. dritter Spieler dieselbe Stadt an sein Stromnetz anschließt.
Nachdem man in den Phasen 2 bis 4 nur Geld ausgegeben hat, darf man nun in Phase 5 endlich Geld kassieren. Jeder Spieler schaut, wie viele Städte er durch Generatoren angeschlossen hat und wie viele davon er mit Strom versorgen kann und möchte. Er gibt die entsprechenden Rohstoffe von seinen Kraftwerken wieder zurück in den allgemeinen Vorrat und kassiert entsprechend einer Tabelle Geld.
Anschließend wird noch der Kraftwerksmarkt aktualisiert und der Rohstoffmarkt aufgefüllt. Eine neue Runde beginnt.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler eine bestimmte Anzahl an Generatoren verbaut hat. Nun wird nur noch geprüft, welcher Spieler die meisten Generatoren mit Strom versorgen kann. Dieser ist der Gewinner des Spiels.
Funkenschlag deluxe hat tolle Spielkomponenten und sieht super aus. Nur die Geldmünzen aus Plastikchips machen nicht viel her, sind aber praktischer als Scheine.
Das Spiel selbst ist ein spannender Wettkampf um Kraftwerke, Rohstoffe und Städte. Die Versteigerung der Kraftwerke bringt eine interaktive und kommunikative Komponente ins Spiel, die viel Laune macht.
Durch die raffinierten Mechanismen des Rohstoffmarkts und der Auszahlung haben Spieler, die zurück liegen, immer noch eine Chance an den führenden Spieler heranzukommen.
Auch wenn Funkenschlag deluxe verhältnismäßig lange dauert, so spielt es sich doch sehr kurzweilig und ist in keinem Moment langweilig.
Für alle Spieler, die strategische Wirtschaftsspiele mögen, spreche ich eine unbedingte Empfehlung aus.
Andreas hat Funkenschlag deluxe - Europa/Nordamerika klassifiziert.
(ansehen)