Oben und unten ist ein Worker-Placement-Spiel für 2 bis 4 Spieler. Das Einstiegsalter ist mit 14 Jahren angegeben, ich würde es für Spieler ab 12 Jahren empfehlen. Das Spiel wurde von USA auf den deutschen Markt gebracht und übersetzt.
Besonders das "Heft der Begegnungen" hat sicherlich eine Menge Zeit und Liebe gekostet, es zu bearbeiten, denn es gibt über 200 Begegnungen, also Geschichtsabschnitte, von denen im Spiel eine Anzahlt vorgelesen werden, aber alle Abschnitte müssen übersetzt sein. Vielen Dank dem Übersetzer!
* Jeder Mitspieler bekommt zu Spielbeginn neben dem Tableau, 7 Münzen und dem Startgebäude mit drei Betten noch drei Arbeiter, die unterschiedliche Fähigkeiten besitzen, aber jeder Spieler hat die gleichen Arbeiter. Das Tableau ist in drei Bereiche aufgebaut, zum einen den Aktiven Bereich, dann den Ermüdungsbereich und den Verletztenbereich. Und es gibt eine Fortschrittsleiste, die von links nach rechts mit Waren gefüllt wird, von denen es im Spiel 8 unterschiedliche gibt. Dann ist noch ein Feld, wo man Waren, Tränke oder Apfelwein für andere Mitspieler anbieten kann.
* Der Spielplan (Ruhmestafel), bestehend aus der Rundenleiste, den Ruhmespunktleiste und den Anwerbefeldern für neue Arbeiter (genannt Bewohner), wird in die Mitte gelegt. Dazu kommen 6 Hauskarten mit Sternen, die überwiegend Ruhmespunkte bringen, 4 aus 9 Hauskarten mit Schlüsseln, die den Besitzern unterschiedliche Fähigkeiten bringen, 4 von 25 Hauskarten, von denen die 21 übrigen als Talon zum Nachziehen gestapelt werden und 4 aus 24 Aussenpostenkarten, davon werden ebenfalls 20 als Talon gelegt. Das restliche Material (Münzen, Apfelweinmarker, Trankmarker) werden bereit gelegt. Die Ruhmestafel wird noch mit 1 Apfelweinmarker bestückt, die Spieler stellen ihren Holzstein auf das Anfangsfeld der Ruhmesleiste und der Rundenmarker kommt auf das oberste Feld seiner Leiste. Von den 18 neuen Arbeitern werden 5 gelost, die auf die 5 Felder in dem oberen Bereich der Ruhmestafel gelegt werden, die restlichen 13 werden als Talon gestapelt. Die 25 Höhlenkarten werden gestapelt.
* Nachdem ein Startspieler ermittelt wurde, kann jeder Spieler eine aus 5 verschiedenen Aktionen auswählen, zuvor hat man im Spielzug die Möglichkeiten, das eigene Angebotsfeld z.B. mit Waren zu bestücken, einem Mitspieler von seinem Angebotsfeld was abzukaufen, wobei der Preis verhandelbar ist, oder gegen Abgabe von einer Münze die 4 Aussenpostenkarten oder die 4 Hauskarten auszutauschen. Diese Aktionen sind ermüdungsfrei, d.h. kein Arbeiter wird eingesetzt.
* Nun beschreibe ich die 5 Aktionen, die die Arbeiter im aktiven Bereich des Tableaus machen können, danach werden sie in den Ermüdungsbereich verschoben.
* Zum Arbeiten kann jeder Arbeiter (oder Dorfbewohner) geschickt werden. Der erste, der diese Aktion nutzt bekommt den Apfelweinmarker und zusätzlich eine Münze, alle anderen jeweils eine Münze.
* Zum Ernten kann auch jeder beliebige Arbeiter eingesetzt werden. Die Aktion bedeutet, dass die Waren, die man erhalten hat, als man bestimmte Haus- oder Aussenpostenkarten gekauft (bzw. gebaut)hat, in sein Tableau legen kann.
* Das Bauen erfordert einen Arbeiter, der im Feld einen Hammer hat. Beim Bauen kann man Aussenposten oder Häuser kaufen. Dabei hat man die Auswahl aus der oben beschriebenen Auslage. Alle Häuser oder Aussenposten kosten Münzen, die im oben links auf jeder Karte vermerkt sind. Die Häuser bzw. Aussenposten bringen verschiedene Vorteile, neue Betten, Waren, zusätzliche Einnahmen und/oder Siegpunkte bei der Schlusswertung. Nachdem man das Geld in den Vorrat zurück gelegt hat, die Haus/Aussenpostenkarte erworben hat, kommt der Arbeiter in den Ermüdungsbereich und die Anzahl der Haus/Aussenpostenkarten wird auf 4 Karten sofort ergänzt.
* Mitarbeiter mit Federkeil braucht man zum Anwerben (im Spiel Trainieren genannt)neuer Mitarbeiter, die zum Erkunden besser geeignet sind. Die neuen Mitarbeiter werden, wie der eingesetzte Mitarbeiter in den Ermüdungsbereich gelegt. Je nach Platzierung kosten diese 2 bis 5 Münzen, die in der Vorrat gezahlt werden.
* Kernstück des Spiels ist das Erkunden. Das ist sehr komplex und ich will es kurz beschreiben: Mindestens 2 Mitarbeiter werden zum Erkunden benötigt. Es beschreibt die Erforschung des Höhlensystems mit der Möglichkeit, später einen Aussenposten zu bauen (s.Aktion bauen). Da kommt auch das "Buch der Begegnungen" und die Würfel ins Spiel. Zuerst wird die oberste Höhlenkarte gezogen und aus sechs verschiedenen Möglichkeiten ausgewürfelt, welcher Abschnitt von dem linken Mitspieler vorgelesen wird. Meistens hat man dann die Wahl aus zwei Auswahlmöglichkeiten, die unterschiedliche Erfolgszahlen benötigen. Hier muss man sich festlegen, welchen Weg (bzw. Erfolgszahl) man erreichen will. Auf jedem beteiligten Mitarbeiter ist ein oder zwei Würfelzahlen abgebildet, die man mindestens braucht, um eine/zwei/drei Laternen zum Erfolg bei der Begegnung beizusteuern. Für jeden eingesetzten Mitarbeiter wird einzeln gewürfelt und die Zahl verglichen, wie viele Laternen er beisteuern kann. Erreicht man den Erfolg wird vom linken Mitspieler weitergelesen, welche Belohnung man bekommt, das können Waren, Münzen, Ruhmespunkte oder auch neue Mitarbeiter sein. Die Höhlenkarte bekommt man ins sein Spielbereich, als "Grundlage", dass man einen Aussenposten bauen kann. Das ist der Unterschied zwischen Häusern, die oben gebaut werden und Aussenposten, bei denen man zuvor die Höhlen erfolgreich erkundet haben muss.
* Sollte man die Erfolgszahl nicht erreichen, dass heisst, man hat nicht genügend Laternen erwürfelt, kann man jeden eingesetzten Mitarbeiter antreiben, das heisst, das jeder Mitarbeiter eine Laterne zusätzlich beisteuert, aber statt in den Ermüdungsbereich in den Verletztenbereich gelegt wird. Sollte auch dies nicht möglich sein, erhält man die Höhlenkarte nicht, und die eingesetzten Mitarbeiter kommen in den Ermüdungsbereich.
* Die Runde geht solange, bis die Aktionen der Mitarbeiter verbraucht sind, oder gepasst wird, d.h. dass Mitarbeiter nicht eingesetzt werden wollen. Dann kommt das Rundenende. Der Rundenmarker wird um ein Feld nach unten geschoben, der Apfelwein wird nachgelegt, und die Mitarbeiter, die nicht angeworben wurden, werden nach links geschoben und die 5 Felder werden mit neuen Mitarbeitern (Bewohnern) ergänzt. Jetzt kann für jedes Bett ein Mitarbeiter vom Ermüdungsbereich in den aktiven Bereich verschoben werden oder vom Verletztenbereich in den Ermüdungsbereich. Die Heiltränke können verbraucht werden, um Mitarbeiter vom Verletztenbereich in der Ermüdungsbereich geschoben werden und die Apfelweine, dass man die Mitarbeiter vom Ermüdungsbereich in den aktiven Bereich verschieben kann.
* Jeder Spieler erhält mindestens vier Münzen, kann aber durch Haus- oder Aussenpostenkarten weitere Münzen erhalten. Die Waren, die man auf seine Leiste gelegt hat bringen zusätzliches Einkommen, dabei wird in der Leiste für jede Ware ein Feld von links nach rechts belegt. Wenn man gleiche Waren hat kann man die stapeln, aber sie bringen kein zusätzliches Einkommen. Dann werden noch u.U. Waren auf Haus- oder Aussenpostenkarten nachgefüllt, die man später ernten kann.
Der linke Nachbar wird neuer Startspieler.
* Nach 7 Runden wird abgerechnet. Die Waren, die auf der Fortschrittseiste liegen bringen unterschiedliche Ruhmespunkte. Jedes Haus und Aussenpoten bringt je ein Punkt. Die Ruhmesleiste wird gewertet, dabei werden zum einen die Reihenfolge auf der Ruhmesleiste gewertet als auch die Plazierung, die jeder Holzstein erreicht hat. Die Haus- und Aussenpostenkarten werden ausgewertet, da können etliche Ruhmespunkte hinzu kommen. Geld und Bewohner sind Tiebreaker.
* Insgesamt ist Oben und Unten schnell zu begreifen, gestern haben wir zu dritt mit Erklärung zwei Stunden Spielspass gehabt. Vor allem die Aktion Erkunden und Das Buch der Begegnungen bringen ímmer neuen Spielreiz. Für mich ist Oben und Unten ein Spiel, das in die Top 10 des Deutschen Spielepreises gehört.
Clev hat Oben und Unten klassifiziert.
(ansehen)