Quadropolis - Quadratisch, praktisch, sehr gut
Autor: Francois Grandon
Herausgeber: Days of Wonder
Illustration: Sabrina Miramon
Spieldauer: 30 – 60 Min.
Spielerzahl: 2-4
Alter: ab 8 Jahre
So oder so ähnlich lässt sich Quadropolis in aller Kürze beschreiben. Es kommt daher als ein feines Workerplacement und Optimierungsspiel, welches sowohl Gelegenheitsspielern (Classic-Version) als auch Vielspielern (Expert-Version) genügend Anspruch verspricht.
Jeder Spieler besitzt ein 4x4 Felder großes Tableau auf dem er seine Gebäude so baut, dass sie am Spielende den bestmöglichen Punkteertrag einbringen. Damit ein Gebäude am Ende überhaupt Punkte abwirft muss dieses (je nach Gebäudeart) mit Energie oder Einwohnern (Kunden/Arbeiter)
besetzt werden.
Classic-Version
Es werden 4 Phasen gespielt. Zu Beginn jeder Phase kommen neue Gebäude auf die 5x5 Felder große Auslage (Baustelle) in der Tischmitte. Dann ist jeder Spieler genau vier mal an der Reihe und spielt einen seiner 4 Architekten mit den Werten 1-4 aus. Zug um Zug setzen die Spieler einen ihrer Architekten ein um ein Gebäude aus der Auslage zu erhalten und es auf dem eigenen Tableau einzusetzen.
Dabei muss darauf geachtet werden, dass noch kein anderer Spieler an dieser Stelle einen Architekten liegen hat und das der gespielte Architekt nicht auf den Stadtplaner zeigt. Im Weiteren ist die Nummer des gespielten Architekten dafür ausschlaggebend, welches Plättchen ich erhalte und wo ich es später auf meinem Tableau einbauen muss.
Beispiel: mit Architekt Nr.3 muss ich mir ein Gebäudeplättchen nehmen, dass 3 Felder vom Rand entfernt liegt und es anschließend auf dem Tableau in der 3. Reihe oder 3. Spalte einsetzen. (Eine Ausnahme gibt es hier bei den Wohngebäuden, die auch aufeinander gebaut werden dürfen, somit darf mit Architekt Nr.3 ein Wohngebäude aufgestockt werden, welches schon eine 2. Etage besitzt, unabhängig davon ob sich dies in Reihe oder Spalte Nr. 3 befindet.
Ein so eingesetztes Gebäude wirft dann entsprechende Ressourcen Energie/Einwohner/Siegpunkte ab, welche in der linken oberen Ecke des Plättchens abgebildet sind. In der rechten oberen Ecke ist zu erkennen, zu welchem Gebäudetyp das Gebäude gehört und in der unteren rechten Ecke sind die Ressourcen abgebildet, die zur Aktivierung des Gebäudes spätestens zum Ende des Spiels benötigt werden.
Jeder Gebäudetyp besitzt eine spezielle Bauvorgabe um möglichst viele Punkte auszuwerfen:
Wohnhäuser/Hochhäuser bringen SP gemäß der erreichten Bauhöhe.
Geschäfte zählen SP gemäß den Kunden, die sie besuchen.
Bürgerämter erhalten SP für die Verbreitung in verschiedenen Bezirken.
Parks bringen SP für jedes angrenzende Hochhaus.
Fabriken erhalten SP gemäß der benachbarten Geschäfte und Häfen.
Häfen zählen SP gemäß ihrer Anzahl in einer Reihe oder Spalte
Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.
Die Classic-Version ist sehr Einsteiger freundlich und auch Vielspieler sollten diese zum leichteren Verständnis 2-3 mal gespielt haben, bevor sie sich an die Experten-Version machen. Vor allem die Baubedingungen der Gebäude müssen erst verinnerlicht werden, was aber schnell gelingt, da die tolle Grafik das Spiel Stimmungsvoll unterstützt. Allgemein ist das Spielmaterial, wie von Days of Wonder gewohnt, qualitativ Hochwertig, Stabil und Atmosphärisch gut umgesetzt.
Experten-Version
Ab jetzt werden 5 Phasen gespielt. Hinzu kommt der Architekt Nr. 5, 2 weitere Gebäudetypen (Bürogebäude/Monumente). Die Classic-Plättchen werden entfernt, dafür werden die Expert-Plättchen hinzugefügt.
Die Architekten werden alle auf ihre graue Rückseite gedreht und stehen ab jetzt allen Spielern zur Verfügung. Wer an der Reihe ist, wählt einen Architekten aus diesem Pool und legt ihn wie gehabt an die Baustelle. Es ist nun möglich, dass ein Spieler während einer Phase mehrmals einen Architekten mit der gleichen Nummer wählt (sofern vorhanden). Es werden aber weiterhin nur vier Runden gespielt, somit bleiben immer so viele Architekten übrig wie Spieler teilnehmen.
Zu Beginn wird auch das Spieler-Tableau umgedreht. Wir haben jetzt 5x5 Felder zum bebauen zur Verfügung und auch die stapelbaren Gebäude (Hochhaus und Bürogebäude) können auf Stufe 5 gebaut werden und bringen dann richtig Punkte. Auch die anderen Gebäudearten profitieren Punktemäßig von dem größeren Tableau. Nur für uns wird es ein wenig schwerer, aus der vergrößerten Auswahl und dem ausladenden Tableau den richtigen Gebäudecocktail zusammen zu stellen.
Quadropolis ist ein gut gelungenes und schnelles Optimiererspiel (wobei die Geschwindigkeit durch Perfektionisten etwas leiden kann; ein optionaler Zeitnehmer kann hier Unterstützen). Das ausprobieren und spielen der Classic-Version bringt schon vielfältigen Spaß, der sich für mich in der Expert-Variante nochmal anspruchsvoll steigert. Die Spielmechanismen greifen thematisch ineinander und sind angenehm ausbalanciert. Meine bisherigen Partien gingen immer knapp aus und selbst wenn ich am Ende nicht ganz oben auf dem Podest stehe, habe ich eine kleine Stadt entwickelt.
Leicht Negativ, aber das gehört zu einem solchen Spiel, kann es in der letzten Runde einer Phase passieren, dass ein Spieler ein Gebäudeplättchen nehmen muss, das er gar nicht haben möchte. Ganz selten kann es vorkommen das ein Spieler leer ausgeht oder das ein Plättchen auf seinem Tableau nicht eingebaut werden kann. Letzteres liegt aber meist an der eigenen Planung.
Hier findest Du übrigens die komplette deutsche Spielanleitung als PDF:
https://cdn0.daysofwonder.com/quadropolis/de/img/qp_rules_de.pdf
Mario hat Quadropolis klassifiziert.
(ansehen)