Spieleranzahl: 2-4
Spieldauer: 90 Minuten
Alter: ab 12 Jahre
Brettspiel mit Worker Placement
Es gibt Spiele, die lassen einem wirklich nicht viele Möglichkeiten im eigenen Zug. Arbeiter einsetzen oder Arbeiter zurücknehmen, was könnte einfacher sein, oder?
Aber stellen wir die Frage erstmal zurück und schenken unsere Aufmerksamkeit dem Spielmaterial. Lasst uns gemeinsam die Spieleschachtel öffnen und darin stöbern.
Da hätten wir zuerst mal den Haufen mit den sogenannten „Gütern“, als da wären die Maisplättchen (die örtliche Währung), die drei verschiedenen Rohstoffe Holz, Stein und Gold (kleine Holzwürfel, bei denen ich leider wieder ein Farbproblem habe) und Kristallschädel (wunderschöne kleine blaue Kunststoffschädel, sehr originell). Nur die Anzahl der Kristallschädel ist im Spiel auf die 13 mitgelieferten beschränkt, die anderen Güter stehen prinzipiell unbegrenzt zur Verfügung.
Dann hätten wir da noch einige weitere (dicke) Pappplättchen:
Gebäude, 32 Stück, unterteilt in zwei Zeitalter. Am oberen Rand stehen die Baukosten, darunter findet man den oder die Boni. Die meisten Gebäude bringen einen einmaligen Nutzen (den man direkt nach der Errichtung erhält) wie Güter, Technologiefortschritt, Aufstieg im Tempel, Siegpunkte, Arbeiter, oder die Möglichkeit ein bestimmtes Aktionsfeld zu nutzen (ein weiteres Gebäude zu bauen, die Tauschtabelle zu nutzen, für 1 Mais ein beliebiges Aktionsfeld zu nutzen außer denen in Chichen Itza) oder eine Kombination davon. Einige Gebäude (die Farmen) bringen den Vorteil der Arbeiterernährung für den Rest des Spiels (beginnend mit dem Bau des Gebäudes).
Monumente, 13 Stück. Auch hier sind wieder die Baukosten am oberen Rand ersichtlich und darunter die Siegpunkte, die man durch das gebaute Monument am Ende des Spiels erhält. Meistens ist dies mit bestimmten Bedingungen verknüpft (abhängig von der Anzahl der Gebäude, Monumente, Maisernte- oder Abholzplättchen, eingesetzter Kristallschädel, Arbeiter oder vom Technologiefortschritt oder der Position im Tempel). Anders als bei den Gebäuden ist die Anzahl der Monumente (abhängig von der Spieleranzahl) auf 4 bis 6 pro Spiel begrenzt.
Ernteplättchen, 16 mal Maisernte und 12 mal Abholzen. Diese werden auf den Feldern von Palenque gebraucht. Die ausgelegte Anzahl ist abhängig von der Zahl der Spieler.
21 Plättchen mit Startvermögen (jeder Spieler zieht am Anfang des Spiels vier und kann zwei davon nutzen). Sie bringen dem Spieler Kombinationen aus Mais, Rohstoffen, Kristallschädeln, Technologiefortschritt, Aufstieg im Tempel, Arbeiter oder Ernährung eines Arbeiters. Die nicht ausgeteilten Plättchen werden im Spiel zu zweit und zu dritt dafür genutzt, die neutralen Arbeiter einzusetzen.
1 Startspielermarker (die Krone eines Mayaherrschers)
Für jeden der bis zu vier Spieler gibt es noch in seiner Spielerfarbe: einen Wertungsmarker (für die Wertungsleiste), 7 Spielermarker (für die 4 Technologien und die 3 Tempel) und 6 Arbeiter (drei erhält man bei Spielbeginn, die anderen kann man im Laufe des Spiels erhalten), 1 doppelseitige Spielertafel (mit der hellen Seite beginnt man, bei Nutzung der Zeitbeschleunigung dreht man die Tafel auf die dunkle Seite), auf der links die Kosten für die Anzahl der eingesetzten Arbeiter aufgeführt sind und daneben die Boni, die man zu den Erntefesten erhalten kann.
Zu guter Letzt nehmen wir den Spielplan zur Hand. Dieser besteht aus 4 Teilen und … dem Blickfang des Spiels, den Zahnrädern. Vor dem ersten Spiel muss erst einmal gebastelt werden. Die Zahnräder müssen mittels der Befestigungen mit dem Spielplan verbunden werden (sie verbleiben dann dort) und mit dem passenden Stadtaufkleber „verschönert“ werden. Auf das große Zahnrad gehören auch noch die Aufkleber für die Erntefeste. Der Spielplan ist so konzipiert, dass die Zahnräder darauf verbleiben können, auch wenn er wieder in seine Einzelteile zerlegt wird.
Diese ganzen Sachen gilt es nun zu Spielbeginn auf dem Tisch auszubreiten.
Der Spielplan sollte in der vorgebenen Reihenfolge aufgebaut werden. Die Zahnräder muss man dann vorsichtig in die richtige Position schieben (wir hatten da bisher keine Probleme). Der Vorrat (d.h. die Güter) sollte bis auf die Maisplättchen in Reichweite der Spieler gelegt werden. Die Spielanleitung schlägt vor, die Maisplättchen auf das große Zahnrad zu legen. Wir haben das auch in jedem Spiel bisher so gemacht und keine Probleme damit bekommen (die restlichen Rohstoffe habe ich alle zusammen in einer Dose). Die Monumente werden verdeckt gemischt und je nach Spieleranzahl vier bis sechs aufgedeckt auf die entsprechenden Felder gelegt (mehr gibt es im Spiel nicht, die restlichen können wieder in die Spielschachtel gelegt werden). Die Gebäude werden nach Rückseiten sortiert (erstes und zweites Zeitalter) und verdeckt gemischt. Der Stapel mit den Gebäuden des zweiten Zeitalters wird verdeckt neben den Spielplan gelegt, vom Stapel des ersten Zeitalters werden sechs aufgedeckt auf die passenden Felder gelegt, die restlichen kommen als Nachziehstapel neben den Spielplan (nach Ende des ersten Zeitalters werden die ausliegenden Gebäude durch welche des zweiten Zeitalters ersetzt und ab da nur noch von diesem Stapel nachgezogen). Die Maisernte- und Abholzplättchen werden für die Felder bei Palenque gebraucht. Nur bei vier Spielern werden alle Felder einer Gruppe auch belegt, bei weniger bleiben einige frei. Auf die Gruppe bei Aktionsfeld 2 gehören nur Maisernteplättchen, in den anderen Gruppen werden noch Abholzplättchen darübergelegt.
Jeder Spieler sucht sich eine Farbe aus und nimmt sich den Wertungsmarker (der gehört auf Feld 0 der Wertungsleiste), die sieben Spielermarker (die gehören jeweils auf eine weiße Stufe eines Tempels und das linke Feld der Technologien) und drei seiner sechs Arbeiter (die restlichen kommen zum Vorrat) sowie seine Spielertafel (mit der hellen Seite nach oben). Dazu erhält jeder Spieler vier Startvermögensplättchen. Bei weniger als vier Spielern werden jetzt (bevor die Spieler ihr Startvermögen auswählen) die neutralen Arbeiter eingesetzt. Anhand der nicht verteilten Startvermögensplättchen werden bei drei Spielern sechs Arbeiter (der nicht gewählten Farbe) bzw. bei zwei Spielern zwölf (der nicht gewählten Farben) auf die Zahnräder eingesetzt. Auf jedem Startvermögensplättchen ist ein Zahnradplatz angegeben. Dort wird jetzt einer der neutralen Arbeiter eingesetzt und bleibt dort bis zum Ende des Spiels stehen. Sollte dies der erste Arbeiter auf einem Zahnrad gewesen sein, wird direkt ein zweiter Arbeiter auf das gegenüberliegende Feld eingesetzt (außer in Chichen Itza). Diese Prozedur wird solange wiederholt, bis alle neutralen Arbeiter eingesetzt wurden (Ich gehöre ja zu den Spielern, die das Spielmaterial gerne nach Spielerfarben sortiert eintüten. Das habe ich hier auch gemacht. Nachdem wir jetzt einige Zwei-Personen-Spiele gemacht und ich immer wieder die neutralen Arbeiter aus den Tütchen fischen musste, kommen jetzt bei mir alle Arbeiter in eine Tüte). Danach werden die nicht verteilten Startvermögensplättchen weggelegt.
Nun können die Spieler aus ihren vier Startvermögensplättchen zwei aussuchen. Die restlichen kommen wieder in die Spielschachtel zurück. Anhand der aufgedeckten Plättchen wird jetzt das Startvermögen verteilt (die Plättchen selbst können während des Spiels auch noch Auswirkungen haben). Dann noch das große Zahnrad in die richtige Position bringen (die Pfeilspitzen links vom Zahnrad müssen auf ein Erntefest am Ende eines Zeitalters, also auf einen türkisfarbenen Aufkleber zeigen) (Ich habe mir angewöhnt, beim Drehen des großen Zahnrads, übrigens gegen den Uhrzeigersinn, rechts und links davon auf das Spielbrett zu drücken, weil ich sonst öfter mal den ganzen Spielplan bewegt habe und nicht nur die Zahnräder), euch auf einen Startspieler einigen und das Spiel kann losgehen.
Wie bereits im Eingangssatz beschrieben, hat jeder Spieler die Möglichkeit entweder einen oder mehrere Arbeiter auf ein (oder mehrere) Zahnra(ä)d(er) einzusetzen oder einen oder mehrere Arbeiter zurückzunehmen (okay es gibt noch zwei weitere Sachen, die während einer Spielrunde geschehen können, aber nur zu bestimmten Zeiten, davon später). Also ganz einfach, oder?
Und damit fangen die Probleme auch schon an. Man darf nämlich entweder Arbeiter einsetzen oder Arbeiter zurücknehmen, aber nicht beides in einem Spielzug. Und man darf auch nicht NICHTS tun und seinen Spielzug verfallen lassen. Hier ist TIMING wirklich alles.
Beim Einsetzen der Arbeiter hat man jetzt die Qual der Wahl, allerdings mit Einschränkungen. Um diese Option zu wählen muss man mindestens noch einen Arbeiter vor sich stehen haben. Dann muss man auf dem gewählten Zahnrad den Platz mit der niedrigsten Nummer nehmen. Und das Einsetzen kostet Mais. 1 Arbeiter ist kostenlos, aber alle weiteren Arbeiter kosten … Mais. Dann fallen noch Kosten für die Aktionsfelder an, und zwar soviel Mais, wie der Nummer des Aktionsfeldes entspricht. Ihr findet, das klingt kompliziert. Keine Sorge, die Berechnung hat man schnell intus. Das Vertrackte daran ist, dass man eben genügend Mais zum Bezahlen haben muss (und man den Mais auch noch für andere Dinge braucht). Muss man übrigens Arbeiter einsetzen und hat dafür nicht genug Mais, dann muss man betteln gehen (über diese unangenehme Situation sprechen wir später).
Es gibt übrigens auf dem Spielplan neben den Aktionsfeldern 0 auf den Zahnrädern noch ein weiteres Feld, das ebenfalls als Feld 0 zählt (das Startspielerfeld), dazu auch später ein paar Worte.
Beim Zurücknehmen der Arbeiter hat man dann schon ein paar Optionen mehr. Das Einfachste ist es, die Aktion auszuführen, die zu dem Feld gehört. Man kann auch Aktionen auf demselben Zahnrad wählen mit niedrigeren Feldnummern und zahlt dann dafür 1 Mais pro Feld, das man zurückgeht. Die dritte Möglichkeit (und die schlechteste) ist, den Arbeiter nur zurückzunehmen und garnichts zu tun.
Welche Möglichkeiten bieten einem den nun die einzelnen Städte des Reiches (sprich die verschiedenen Zahnräder)?
Palenque bringt Mais oder Holz, je nachdem ob auf den Feldern Abholz- oder Maisplättchen liegen (mal abgesehen vom Aktionsfeld 1, bei dem man durch Fischen Mais erhält). Liegen keine Plättchen mehr, kann man keine Aktion mehr ausführen. Auf den Aktionsfeldern 3-5 muss erst der Urwald gerodet werden (sprich ein Abholzplättchen genommen werden), bevor Mais geerntet werden kann (es sei denn, man bevorzugt die Brandrodung, über diese scheußliche Art, den Wald loszuwerden sprechen wir ebenfalls später). Die erhaltenen Plättchen legt man bei sich ab (es gibt Monumente, die dafür Siegpunkte vergeben).Wieviel Mais bzw. Holz man erhält, ist bei den Aktionsfeldern vermerkt. Es gibt Technologien, die es einem ermöglichen mehr Mais zu erhalten bzw. auch dann Mais zu erhalten, wenn keine Maisernteplättchen verfügbar sind (dazu hat es eine Regelklarstellung gegeben http://www.boardgamegeek.com/filepage/85025/tzolkin-f-a-q) oder mehr Holz zu erhalten.
Yaxchilan bietet Rohstoffe, also Holz, Stein und Gold (auch in Kombination mit Mais) und Kristallschädel. Auch hier gibt es Technologien, die den Ertrag der Rohstoffe steigern.
Tikal ist bekannt für seine Architektur und die technologische Entwicklung. Hier kann man (gegen Zahlung von Rohstoffen) eine oder zwei Stufen einer Technologie emporsteigen, oder Gebäude oder Monumente errichten (wenn man die Baukosten tragen kann). Ebenfalls kann man gegen Abgabe eines Rohstoffs in zwei Tempeln eine Stufe höhersteigen. Hat man in seinem Spielzug ein oder mehrere Gebäude errichtet, werden die entsprechenden Felder nach dem Spielzug wieder aufgefüllt.
In Uxmal wird gehandelt. Für drei Mais kann man in einem Tempel 1 Stufe höhersteigen, man kann die Tauschtabelle (Rohstoffe in Mais oder umgekehrt) nutzen (ist auf dem Spielplan aufgedruckt), einen Arbeiter bekommen, ein Gebäude bauen, indem man beim Bezahlen der Baukosten jeden erforderlichen Rohstoff durchzwei Mais ersetzt, gegen Zahlung 1 Mais alle Aktionsfelder in Palenque, Yaxchilan, Tikal oder Uxmal nutzt (und eventuell dort anfallende Kosten zahlen).
Chichen Itza ist die Stadt in der man seine ergatterten Kristallschädel in Siegpunkte und andere Belohnungen umwandeln kann. Im Gegensatz zu allen anderen Städten kann hier jedes Aktionsfeld nur einmal genutzt werden, da bei Ausführen der Aktion der Kristallschädel dort abgelegt wird.
In jeder Stadt bieten einem die Aktionsfeldern mit der höchsten Nummer die Möglichkeit eine beliebige Stadtaktion auszuführen (ohne zusätzlichen Mais zu zahlen). Hat man aber auch diese Möglichkeit beim Zurücknehmen seiner Arbeiter verpasst, fällt der Arbeiter bei der nächsten Drehung des Rades von diesem herunter und kehrt ohne die Möglichkeit einer Aktion zum Spieler zurück.
Dann gibt es noch das Startspielerfeld. Setzt man dort einen Arbeiter ein, erhält man nach dem eigenen Spielzug den auf dem großen Zahnrad in vorherigen Runden abgelegte Mais (jede Runde, in der KEIN Arbeiter auf das Startspielerfeld gesetzt wird, wird 1 Mais auf den Zahn des Rades gelegt). Am Ende der Spielrunde erhält der Spieler seinen Arbeiter zurück und außerdem den Startspielermarker (sollte er selbst den Startspielermarker haben, gibt er ihn an seinen linken Nachbarn weiter). Außerdem hat der Spieler die Möglichkeit, das Zahnrad um zwei statt um ein Jahr weiterzudrehen. Danach muss er seine Spielertafel auf die dunkle Seite drehen (diese Option bleibt ihm verwehrt, solange seine Tafel mit der dunklen Seite nach oben vor ihm liegt). Allerdings darf man diese Zeitbeschleunigung nicht benutzen, wenn dadurch ein Arbeiter vom Rad fallen würde, der normalerweise auf dem höchsten Aktionsfeld stehen bliebe. Und ein Erntefest kann man damit auch nicht umgehen (das wird einfach nachgeholt).
Haben alle Spieler ihre Spielzüge beendet (und findet ihn dem Jahr kein Erntefest statt) wird das große Rad (gegen den Uhrzeigersinn) weitergedreht (und 1 Mais auf den Zahn gelegt bzw. der Startspielermarker weitergegeben und der Arbeiter auf dem Startspielerfeld zurückgegeben). Das Jahr ist zu Ende und das nächste beginnt. Gespielt werden übrigens zwei Zeitalter (zu je 13 Jahren) und damit vier Erntefeste, je eines in der Mitte und am Ende jedes Zeitalters.
Erntefest! Dieser Begriff wurde jetzt hier schon mehrmals genannt. Was steckt dahinter? In den Jahren, in denen ein Erntefest stattfindet (erkenntlich an den farbigen Aufklebern auf dem großem Zahnrad), muss jeder Spieler seine Arbeiter (die sich nicht im Vorrat befinden) ernähren und zwar mit 2 Mais pro Arbeiter. Dies geschieht am Ende der Spielrunde. Hat ein Spieler nicht genug Mais dafür, verliert er für jeden nicht ausreichend ernährten Arbeiter 3 Siegpunkte. Farmen können bei der Ernährung helfen.
Außerdem kann man beim Erntefest Boni erhalten. Bei den Festen in der Mitte eines Zeitalters (braun-orangener Aufkleber) erhält man Rohstoffe, bei denen am Ende eines Zeitalters (blau-grüner Aufkleber) Siegpunkte. Was ein Spieler genau erhält, hängt von seinen Positionen in den Tempeln ab (bei den Siegpunktboni erhält ein Spieler, der zu diesem Zeitpunkt auf der höchsten Stufe eines Tempels steht auch noch die über den Tempeln aufgezeigten Bonus-Siegpunkte, im ersten Zeitalter die linke Zahl, im zweiten die rechte).
Da wir gerade von den Tempeln sprechen, machen wir doch dort mit unserer Tour weiter. Drei davon gibt es(mit unterschiedlich vielen Stufen). Je höher man steigt, desto mehr Rohstoffe und Siegpunkte kann man bei den Erntefesten erhalten. Und nur auf der obersten Stufe kann nur 1 Spieler stehen (wer es dorthin geschafft hat, kann seine eventuell mit der dunklen Seite nach oben liegende Spielertafel wieder auf die helle Seite drehen). Aber es geht nicht nur aufwärts in den Tempeln, sondern auch abwärts. Nämlich dann, wenn man die Götter verärgert hat.
Was ärgert die Götter? Um Mais betteln und Brandrodung!
Hat man zu Beginn seines Spielzugs 2 oder weniger Mais, kann man betteln (sollte man einen Arbeiter einsetzen müssen, dies aber nicht bezahlen können, muss man betteln). Man gibt seinen verbliebenen Mais ab und erhält dafür drei Mais und man steigt eine Stufe in einem Tempel hinunter (befindet man sich schon überall ganz unten, kann man nicht mehr betteln).
Möchte man in Palenque Mais haben, obwohl nur Holz sichtbar ist, betreibt man Brandrodung. Man wirft das Abholzplättchen ab und nimmt stattdessen das Maisernteplättchen und steigt in einem Tempel eine Stufe herunter. Auch hier gilt, wer bereits überall ganz unten angekommen ist, kann keine Brandrodung machen.
Was fehlt jetzt noch? Die Technologien! Davon gibt es vier: Landwirtschaft (zusätzlicher Mais in Palenque oder die Möglichkeit Mais ihnPalenque zu erhalten, auch wenn keine Maisernteplättchen verfügbar sind und auf Stufe 4 Autstieg in einem Tempel), Rohstoffgewinnung (mehr Holz, Stein oder gold und in Stufe 4 zwei Rohstoffe seiner Wahl), Architektur (man erhält beim Errichten eines Gebäudes 1 Mais, 1 Siegpunkt oder zahlt einen Rohstoff weniger oder bei Stufe 3 erhält man 3 Siegpunkte) und Theologie (in Chichen Itza den Bonus des nächsthöheren Aktionsfeldes nutzen, bei Ausführen einer Aktion in Chichen Itza zusätzlich durch Zahlung eines Rohstoffes im Tempel eine Stufe aufsteigen, einen Kristallschädel zusätzlich erhalten und in Stufe 4 einen Kristallschädel erhalten). Jede Technologie hat vier Stufen. Fortschritt kann man durch das Errichten von Gebäuden (ohne Zahlung zusätzlicher Rohstoffe) oder über Aktionsfelder erreichen (dann müssen Rohstoffe gezahlt werden und zwar 1 für Stufe 1, 2 für Stufe 2 und 3 für Stufe 3). Die Boni der einzelnen Stufen sind kumulativ, das bedeutet, dass man auf Stufe 3 auch die Boni von Stufe 1 und 2 erhalten kann. Befindet man sich bereits auf Stufe 3 einer Technologie kann man jedesmal bei einem weiteren Fortschritt (eventuell gegen Zahlung 1 Rohstoffes) den Bonus von Stufe 4 in Anspruch nehmen.
Nach dem Ende des zweiten Zeitalters (und dem in diesem Jahr stattfindenden Erntefestes) endet das Spiel. Zu den im Laufe des Spiels gesammelten Siegpunkten können jetzt noch weitere kommen. Rohstoffe (die ein Spieler noch vor sich liegen hat) werden gemäß der auf dem Spielplan aufgedruckten Tauschtabelle in Mais umgewandelt und je 4 Mais bringen 1 Siegpunkt. Nicht in Chichen Itza eingesetzte (noch vor einem Spieler liegende) Kristallschädel bringen je 3 Siegpunkte und errichtete Monumente bringen eventuell auch noch Siegpunkte.
Wer nun am weitestens vorne auf der Wertungsleiste steht hat gewonnen.
Beim Schreiben dieser Rezension ist mir wieder aufgefallen, wie komplex ein Spiel sein kann, dass einem eine von zwei Möglichkeiten pro Spielzug anbietet. Und jede Partie verläuft wieder anders. Keins unserer (2-Personen-) Spiele war langweilig. Jedesmal waren wir wieder aufs Neue gefordert. Und ich glaube auch nicht, dass dieses Spiel so schnell seinen Reiz verlieren wird.
Die Spielmaterialien sind auch gut. Die Gebäude- und Monumentplättchen sind hinreichend dick, die Spielplanteile ebenfalls und kunststoffbezogen (allerdings löst sich an einer Ecke der Überzug bereits etwas), die Zahnräder zumindest der 2.Auflage passen in die Spielplanlöcher.
Noch ein paar Worte zur Anleitung. Schön gegliedert und gut verständlich, bis auf wenige Stellen, die etwas mißverständlich formuliert sind.
Das Spiel erhält von mir eine Bewertung von 5,7 (kleiner Abzug weil die Rohstoffwürfel für Stein und Gold bei unzureichendem Licht schlecht zu unterscheiden sind und … es eben kein Deckbuilding-Game ist). ;-)
Mein Fazit: absolut empfehlenswert.
Beatrix hat Tzolkin - Der Maya Kalender klassifiziert.
(ansehen)