yggdrasil Chonicles ist ein Kooperationsspiel, das die germanischen Götteruntergang aufgreift. Interessant ist der Aufbau von Yggdrasil, des Weltenbaumes: man hat am Ende tatsächlich ein 3D-Objekt. Allerdings wäre hierfür eindeutig Teile aus Plastik zu bevorzugen gewesen: das Leihspiel wies durch bereits mehrfachen Aufbau deutliche Schäden auf, da alle Teile aus Pappe sind.
Die Spielanleitung selbst war teilweise verwirrend - ein wenig mehr chronologisches Vorgehen wäre nicht schlecht gewesen. Das Einstiegsspiel mit seinen abgespeckten Regeln hätte ich mir gleich nach Aufbau des Baumes gewünscht - statt dessen wurden alle Regeln erklärt - vieles davon gehören aber nur in die Chroniken - die man ja - normalerweise - erst nach dem Einstiegsspiel spielt.
Jeder Mitspieler (man kann es maximal zu fünft spielen, allerdings gibt es eine Einspielervariante) sucht sich einen Gott/Göttin aus. Bei drei Spieler erhält jeder sieben Lebenspunkte, je mehr Spieler, desto weniger Lebenspunkte zu Beginn.
Die Spieler erhalten jeder ein Deck mit Feinden - zu Beginn einer Runde zieht jeder Spieler eine Karte und legt sie verdeckt auf das Feindrad ab. Sobald die Zugreihenfolge bestimmt ist (Absprache der Spieler) wird die entsprechende Feindkarte aufgedeckt. Der Spieler hat jetzt die Wahl stehenzubleiben oder woanders hinzuziehen. Es gibt Welten, bei denen man sich Unterstützung holen kann (Alben, Helden, Naturkreaturen, Würfel oder Artefakte, oder bzw. und Welten, in denen die Feinde leben.
Sobald eine zweite Karte desselben Feindes aufgedeckt werden, bewegen sich die Feinde: einer, Loki, bewegt sich in derselben Welt, in die der Gott steht, der ihn aufgedeckt hat. Fenrir bricht aus seinem Gefängnis aus und alle anderen bewegen sich entweder in ihrer Welt eines weiter oder aber, sie steigen in der Ebene eins höher. Sobald die Unterweltfeinde Surt oder Hel oben in Asgard ankommen, ist das Spiel verloren. Die Midgardschlange sorgt für das Spielende, wenn sie ihre dritte Insel erreicht, oder ein Gott stirbt oder Yggdrasil brennt.
Eine Welt wird verwüstet, wenn sich zwei Feinde darauf befinden - werden diese Welten nicht mehr geheilt und/oder einfach zuviele Welten verwüstet, brennt Yggdrasil und das Spiel ist aus.
Einzig Nidhögr ist anders: wenn er insgesamt sechsmal gezogen wird ohne das eine der oberen K.O.-Kriterien eintreten, dann gewinnt man das Spiel.
Die Feinde kann man zurückschlagen - je nachdem, wieviel "Lebenspunkte" die Feinde haben. Pro Lebenspunkt kann man entweder einen Helden einsetzen (pro Held einen Lebenspunkt des Feindes), Würfel - sobald keine durchgehenden Striche zu sehen sind, werden die Lebenspunkte des Feindes damit verringert (ein Würfel - ein Lebenspunkt), die Alben können ebenfalls zum Kampf mit eingesetzt werden - ein Alb, ein Lebenspunkt oder man gibt eigene Lebenspunkte ab.
Kann ein Feind nicht mehr zurückgeschlagen werden, endet das Spiel ebenfalls, allerdings tritt dieser Aspekt hauptsächlich in den Chroniken in Kraft - im Einstiegsspiel hatten wir keinerlei Probleme damit.
Ja, das Thema dieses Spieles ist interessant, auch die Umsetzung des Themas ist in Ordnung. Allerdings liegt der Reiz des Spieles mehr im Vielspielermodus und vor allem, in den Chroniken. Wie schon oben erwähnt - baut man mehrfach das Spiel auf und ab, sieht der Baum ziemlich schnell sehr schräg aus. Entweder baut man den Baum auf und läßt ihn zusmmengebaut oder man spielt das Spiel ausschließlich in Spieleclubs, die den Platz haben, um ihn aufgebaut zu lassen.
Mein Fazit: für den hausgebrauch ist das Spiel nicht geeignet: es sei denn, man hat den Platz, um es aufgebaut zu lassen. Zudem sollten alle fünf Spieler mit an Bord sein und dann die Chroniken durchspielen! Ich werde dieses Spiel sehr gerne noch weiter spielen, aber dann im Spieleclub!
Silke hat Yggdrasil Chronicles klassifiziert.
(ansehen)