Buttons ist ein Spiel, das ich eigentlich im Kopf immer als Roll & Write einordne, obwohl es keins ist - statt zu malen, legt man Knöpfe und Sterne. Es wird empfohlen für zwei bis vier Spieler ab 8 Jahren. Bei der Spieleranzahl finde ich, dass es mit allen Spieleranzahlen gut funktioniert, und die Altersempfehlung geht auch klar, auch wenn es eher etwas für Kinder ist, die in taktischen Spielen schon ein wenig Erfahrung haben und mit seinem ´Thema´ doch bei Kindern meist weniger gut ankommt als andere Spiele. Insgesamt würde ich es eher als Spiel für Erwachsene einstufen.
Worum geht es?
Jeder bekommt ein - unterschiedliches - Tableau, bei dem er sich für die Vorder- oder Rückseite entscheiden kann. Wobei es erst einmal keinen Unterschied macht, was man wählt. Jedenfalls konnte ich niemals systematische Vor- oder Nachteile bestimmter Tableaus feststellen.
Dann wird gewürfelt, wobei immer alle Spieler, die gerade nicht an der Reihe sind, die Würfelzahlen der beiden Würfel mit den gelben Augen benutzen dürfen (!), um ein Knopf auf den Schnittpunkt beider auf seinem Tableau zu setzen und der Spieler, der gewürfelt hat, den Schnittpunkt zwischen dem weißen und einem beliebigen schwarzen Würfel nutzen muss (!). Man darf keine Knöpfe horizontal oder vertikal direkt nebeneinander setzen (wohl aber diagonal), und wenn man im eigenen Zug keinen Knopf setzen kann, dann hat man sich verzockt und verliert alle Knöpfe, die man im aktuellen Durchgang gesetzt hat.
Sind alle rausgeflogen oder freiwillig ausgestiegen, werden Sterne verteilt - für rechtzeitiges Aussteigen, für drei Knöpfe gleicher Farbe, für drei Knöpfe eigener Farbe. Die Sterne darf man dann auf Felder im eigenen Tableau setzen, und zwar nur an Stellen, an denen man im aktuellen Durchgang Knöpfe hatte.
Gewonnen hat, wer als erstes fünf Sterne in gerade Reihe nebeneinander oder zwölf Sterne insgesamt hat.
Das Spiel macht durchaus Spaß und hat mehr taktischen Tiefgang, als ich anfangs vermutet hatte. Es ist beispielsweise durchaus so, dass man längst nicht immer den Knopf im gegnerischen Zug setzt - es kann aus unterschiedlichen Gründen besser sein, darauf zu verzichten. Ich bin auch eigentlich immer bereit, es zu spielen, wenn ich einen Gegner finde.
Aber irgendwie bleibt ein schaler Beigeschmack: Ich habe das Gefühl, dass das Spielprinzip ein ganz großer Hit sein könnte, wenn die Regeln richtig ausjustiert wären, aber irgendwie ist das nicht perfekt gelungen. Nicht, dass ich es besser hinkriegen würde - wir haben es schon mit den unterschiedlichsten Varianten versucht, aber das, von dem ich vermute, dass es in dem Spiel stecken könnte, ist bisher mit keiner Variante zutage gekommen.
Die Ausstattung mit den Knöpfen ist schön, die Tableaus sind in Ordnung, auch wenn ich denke, dass man sie noch ein wenig stabiler hätte machen können. Manchmal denke ich, dass eine richtige Roll & Write-Variante mit laminierten Bögen ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten würde, aber die Knöpfe würden mir dann irgendwie doch fehlen.
Ich bin nicht so ganz glücklich, dass die Tableaus alle unterschiedlich sind. Es führt einen Glücksfaktor ein, der so in dieser Form gar nicht nötig wäre, denn es ist nun einmal so, dass man bei gleichen Würfen auf unterschiedlichen Tableaus unterschiedliche Möglichkeiten hat. Aber wenn man an Spiele wie ´Noch mal´ denkt, dann gibt es da ja auch Leute, die es mit unterschiedlichen Bögen spielen, also gibt es sicherlich viele, die damit ganz zufrieden sind.
Fazit:
Ich empfehle das Spiel durchaus allen, die an ´Noch mal´ und ähnlichem Spaß haben. Und wer Spaß daran hat, selbst Regeln abzuändern und Varianten zu erfinden, der findet vielleicht noch den kleinen Twist, der dieses Spiel absolut genial machen könnte.